„Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen, eine ganze Schule, um es auf „das Leben“ vorzubereiten, und eine ganze Gesellschaft, um es zu schützen.“
(afrikanisches Sprichwort)
Kein Kind kann sich alleine schützen!
Wer über sexualisierte Gewalt Bescheid weiß, kann Kinder und Jugendliche besser schützen.
Deshalb bieten wir Vorträge und Fortbildungen rund um das Thema sexualisierte Gewalt an.
Kinder und Jugendliche, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, brauchen Erwachsene, die sexualisierte Gewalt für möglich halten, die glauben, was ihnen erzählt wird und wissen, wer dem betroffenen Kind helfen kann.
Schon gewusst?
Sexualisierte Gewalt gegen Kinder findet fast immer im sozialen Nahraum des Kindes statt, d.h. vor allem innerhalb der Familie oder im Bekanntenkreis. Zum Teil kommt es auch zu Übergriffen im außer-familiären Umfeld wie Schule oder im Freizeitbereich. Abgesehen von den Fällen des Exhibitionismus und seltenen Gewalttaten durch Fremde sind die Kinder überwiegend mit dem Täter bekannt oder verwandt.
Betroffen von sexueller Gewalt sind Kinder aller sozialer Schichten und aller Altersgruppen, auch Kleinkinder und Säuglinge.
Fortbildung
Basiswissen sexueller Missbrauch –
Intervention und Prävention von sexualisierter Gewalt an Kindern
In dieser Fortbildung erhalten die Teilnehmenden grundlegende Informationen zum Thema Sexualisierte Gewalt an Kindern. Nach der Klärung von unterschiedlichen Definitionen geht es um Zahlen, Daten und Fakten. Wir räumen mit vorherrschenden Mythen und gesellschaftlich geprägten Meinungen und Vorstellungen auf. Die Teilnehmenden lernen Täterstrategien und die besondere Dynamik von sexualisierter Gewalt kennen, bevor es um die „10 goldenen Regeln beim Umgang mit Verdacht von sexuellem Missbrauch“ geht. Der letzte Teil der Fortbildung widmet sich dem Thema Prävention: Wie können Kinder (in der eigenen Einrichtung) vor sexualisierter Gewalt geschützt werden?
Ziel der Fortbidlung ist die Sensibilisierung für das nach wie vor tabuisierte Thema, die Erhöhung von Handlungssicherheit und das Abbauen von Hemmschwellen in punkto „Hilfe und Unterstützung holen“. Methodische Vielfalt sorgt für eine kurzweilige Veranstaltung. Es gibt Zeit und Raum für Fragen, Beobachtungen und Fallbeispiele der Teilnehmenden.
Zeitrahmen: 4 – 6 Stunden, Inhouse-Fortbildung in Ihrer Einrichtung
Sexuelle Übergriffe unter Kindern –
Prävention und Intervention
In dieser Fortbildung beschäftigen sich die Teilnehmenden mit der psycho-sexuellen Entwicklung von Menschen. Was ist kindliche Sexualität in Abgrenzung zur Erwachsenensexualität? Was hat die eigene Sozialisation für einen Einfluss auf die Betrachtung und den Umgang mit der Thematik? Die theoretische Grundlage bildet die Voraussetzung, um im nächsten Schritt kindliche Verhaltensweisen differenziert betrachten und einordnen zu können. Welche Verhaltensweisen sind als kindliche „Doktorspiele“ einzuordnen und damit als entwicklungsgemäßes Verhalten zu betrachten? Welche Kriterien müssen vorliegen, damit das Verhalten als Übergriff unter Kindern eingeordnet werden kann?
Die Teilnehmenden lernen, Situationen in Ruhe zu betrachten und einzuordnen. Sie bekommen sinnvolle Interventionsmöglichkeiten vorgestellt und erlangen Handlungssicherheit für den pädagogischen Alltag. Ein weiterer wichtiger Inhalt der Fortbildung ist das Thema Prävention: Wie können Sie in Ihrer Einrichtung präventiv handeln, damit es im besten Fall gar nicht erst zu einem Übergriff unter Kindern kommt?
Zeitrahmen: 6 Stunden, Inhouse-Fortbildung in Ihrer Institution
Modulreihe „Prävention sexualisierter Gewalt“
Im August / September 2023 startet ein neuer Durchgang der Modulreihe „Prävention sexualisierter Gewalt“. Anmelden können sich alle pädagogischen Mitarbeiter*innen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, unabhängig davon, ob der Arbeitsort Schule, Jugendhilfeeinrichtung oder ein anderer Arbeitsbereich ist.
Ziel der Modulreihe ist es, für das Thema zu sensibilisieren, zur Enttabuisierung und Transparenz beizutragen und die Handlungsfähigkeit von Pädagog*innen zu erweitern.
Die Termine und eine inhaltliche Beschreibung können Sie dem diesjährigen Flyer entnehmen:
Bei Interesse an der Durchführung einer Inhouse-Fortbildung oder Teilnahme an der Modulreihe melden Sie sich bitte bei unserer Präventionsmitarbeiterin Frau Finola Nieratschker unter
0571/87677 oder per mail an f.nieratschker@wildwasser-minden.de
Vorträge
Alle hier genannten Vorträge können sowohl für Elternabende oder für Fachkräfte gebucht werden. Wir passen den Inhalt an die jeweilige Zielgruppe an. Alle Vorträge können in einer Präsenzveranstaltung in Ihrer Einrichtung oder als Online-Vortrag gebucht werden.
V1: „Ist das eigentlich normal?“
Zwischen Doktorspiel und sexuellem Übergriff
Kindliche Sexualität ist klar von der Erwachsenensexualität abzugrenzen. Die kindliche Sexualität beinhaltet zahlreiche Verhaltensweisen, die uns aufgrund unserer Sozialisation und der Tabuisierung des Themas „Sexualität“ mehr oder weniger irritieren und dennoch völlig normal sind.
Wir sprechen über die psycho-sexuelle Entwicklung von Menschen und stellen Regeln und Umgangsformen vor, die Kinder präventiv handlungssicher machen und sie vor Übergriffen untereinander schützen sollen. Wir klären außerdem die Frage, wann und wie man mit einem Kind über Sexualität sprechen kann und sollte und was Eltern und Pädagog*innen tun können, wenn Kinder an sexuellen Übergriffen unter Kindern beteiligt sind.
V2: Jungs sind anders, Mädchen auch!
Welchen Einfluss hat eine geschlechtergerechte Erziehung auf unsere Sicht von typisch weiblich und typisch männlich?
Mit welchen Rollenerwartungen konfrontieren wir bewusst oder unbewusst unsere Kinder? Ist es die Persönlichkeit, die Erziehung oder doch das Geschlecht, welches vermeindlich typisch weibliches und typisch mänliches Verhalten hervorbringt?
Wir gehen der Frage nach, wie es gelingen kann, die Persönlichkeit eines Kindes geschlechtergerecht zu stärken und wie wir diese Erkenntnisse opfer- und täterpräventiv bei sexualisierter Gewalt nutzen können!
V3: „Wie schütze ich Kinder vor sexualisierter Gewalt?“
Intervention und Prävention von sexuellem Missbrauch an Kindern.
Wir klären darüber auf, was sexualisierte Gewalt an Kindern ist, wie häufig diese vorkommt, wer die Täter sind und wie man/frau Kinder präventiv schützen kann. Der Vortrag ermöglicht es, sich über vorherrschende Mythen und medial verstärkte „Bilder“ von sexuellem Missbrauch auszutauschen. Die Ängste von Eltern vor sexualisierter Gewalt an ihren Kindern sollen besprochen und Handlungssicherheit im Umgang mit dem Thema vermittelt werden.
V4: Sexuelle Aufklärung – (k)ein Thema für Kita-Kinder?
Wann ist ein guter Zeitpunkt, mit Kindern über Sexualität zu sprechen? Wie kann das gut gelingen, ohne Kinder zu überfordern? Sollten Eltern darauf warten, dass Kinder Fragen stellen oder selbst die Initiative ergreifen? Wie können die passenden Worte gefunden werden? Wir beantworten gerne all Ihre Fragen und bringen eine bunte Auswahl an unterschiedlichen Büchern zum Thema mit.
V5: Sexualisierte Gewalt mittels digitaler Medien – „Wie schütze ich mein Kind?“
Smartphone, Messenger, Online-Spiele, Internet – wie stärke und begleite ich mein Kind auf dem Weg ins und durchs „Netz“?
Dieser Vortrag soll bei der Entscheidung helfen, wann der „richtige“ Zeitpunkt für ein eigenes Smartphone sein könnte. Wir wollen darüber informieren, welche Apps von Kindern und Jugendlichen am meisten genutzt werden. Was sollten Eltern wissen? Wie können sie ihre Kinder begleiten und schützen? Und was ist zu tun, wenn doch mal was schief geht?
V6: Sexting – zwischen Konsens und Grenzüberschreitung
Sexting nennt man das einvernehmliche Versenden von erotischen Bildern oder Filmen. Für den einen oder die andere kann das zu einer Beziehung dazu gehören. Doch was, wenn´s schief geht? Wenn die Bilder an andere Personen weitergeschickt werden? Was, wenn die Beziehung vorbei ist und die Bilder genutzt werden, um zu erpressen? Jugendliche unterscheiden nicht zwischen online- und offline-Lebenswelt. Wir wollen zusammen schauen, was das für die pädagogische Arbeit bedeutet. Wie wir ins Gespräch kommen und Jugendliche stark machen können für den Umgang mit den „digitalen“ Herausforderungen.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei unserer Präventionsmitarbeiterin Frau Finola Nieratschker unter
0571/87677 oder per mail an f.nieratschker@wildwasser-minden.de
Theaterpädagogisches Projekt „Mein Körper gehört mir“ an Schulen
Unsere Haltung ist: „Wer gut Bescheid weiß, kann gut Bescheid sagen.“
Im Kreis Minden-Lübbecke gibt es die Möglichkeit, das theaterpädagogische Projekt „Mein Körper gehört mir“ (Klasse 3/4) von der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück an Schulen durchzuführen.
Wildwasser Minden begleitet das Projekt durch Lehrer*innenfortbildungen, die Teilnahme an Elternabenden und durch die Bereitstellung von Unterrichtsmaterial zur Nachbereitung des Theaterstücks durch die Lehrkräfte. Wir stehen Lehrkräften beratend zur Seite.
Das theaterpädagogische Projekt wird vom Bündnis gegen sexualisierte Gewalt unter der Führung der Sparkassenstiftung durchgeführt. In diesem Rahmen gibt es jedes Jahr mehrere Lehrerfortbildungen und Sichtveranstaltungen für Erwachsene. Falls Sie Interesse an einer Teilnahme haben, melden Sie sich gerne bei uns.
Ansprechpartnerin ist unsere Präventionsmitarbeiterin Frau Finola Nieratschker unter
0571/87677 oder per mail an f.nieratschker@wildwasser-minden.de